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Wenger strebt Reform der Abseitsregel an

Video Assistent Referee
Foto: OLI SCARFF/AFP via Getty Images

Der Fußball hat speziell in dieser Saison viele Regeländerungen erhalten, die nicht immer auf viel Freude und Zustimmung stoßen. Ein großes Streitthema bleibt auch weiterhin das Abseits. Wenn es nach Arsene Wenger geht, ist damit aber bald Schluss.

Trotz einer klaren Definierung und dem Einsatz des Videoschiedsrichters, gibt es im Weltfußball immer wieder Unstimmigkeiten, was denn nun Abseits ist und was eben nicht. Im Regelwerk des Deutschen Fußball-Bundes heißt es unter Punkt 11: Ein Spieler befindet sich „in einer Abseitsstellung, wenn er der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Gegenspieler (inklusive des Torwartes).“

Doch gerade in Zeiten des Videobeweises stellt sich immer wieder die Frage, wo das Lot gefällt wird. Die alte Faustregel „im Zweifel für den Angreifer“ gilt eigentlich schon lange nicht mehr. Mit welchem Körperteil ein Spieler eine Abseitsstellung einnimmt, ist außerdem vollkommen egal, solange er mit diesem ein Tor erzielen kann – die Hände sind also davon ausgenommen, die Nasenspitze würde jedoch schon ausreichen. Neben dem Lot ist häufig außerdem die Perspektive entscheidend. Es gibt also viele Faktoren, die eine eigentlich eindeutige Regel kompliziert gestaltet.

„Jetzt ist die Zeit, um schnell zu handeln“

Arsene Wenger, ehemaliger Trainer des FC Arsenal, glaubt aber, eine Lösung für die Problematik gefunden zu haben. Und diese könnte nach Meinung des Franzosen schon vor der Europameisterschaft im Sommer in Kraft treten. Wengers Einfluss ist mittlerweile sogar ziemlich groß, denn der 70-jährige arbeitet derzeit als FIFA-Direktor für globale Fußballförderung.

Wie die „The Times“ berichtet, möchte Wenger seine Idee am 29. Februar bei der Jahreshauptversammlung des International Football Association Board (IFAB) in Nordirland vorstellen. Solange ein Körperteil des Angreifers auf einer Linie mit dem verteidigenden Spieler ist, soll demnach fortan kein Abseits mehr erkannt werden, sagt Wenger. „Es gab Abseitsentscheidungen aufgrund von Bruchteilen eines Zentimeters, wortwörtlich wegen einer Nasenlänge. Jetzt ist die Zeit, um schnell zu handeln. Es gibt den Spielraum, um die Regel zu ändern und nicht mehr zu sagen, dass ein Teil der Nase eines Spielers im Abseits ist und deswegen auch der Spieler im Abseits steht, weil er damit ein Tor erzielen kann“, wird der ehemalige Trainer in dem Artikel zitiert.