Die deutsche Nationalmannschaft zeigte im EM-Qualifikationsspiel gegen Estland alles, was man sich von einem gelungenen Spiel verspricht und glänzte mit enormer Spielfreude. Der Gegner aus Estland war an diesem Abend allerdings nicht mehr als ein Sparringspartner.
Nach dem soliden, aber ereignisarmen 2:0-Erfolg über Weißrussland stand für die DFB-Elf die nächste Pflichtaufgabe gegen Estland an. Die rund 26.000 Zuschauer sahen in der fast ausverkauften Opel-Arena in Mainz einen furiosen Beginn der deutschen Mannschaft. Co-Trainer Marcus Sorg, der denn verletzen Löw an der Seitenlinie ersetzte, schickte die Mannschaft in einem 4-3-3 auf den Rasen. In vorderster Front ging Marco Reus an den Start, der nach einer schnellen Kombination in der 10. Minute auch schon die frühe Führung für Deutschland markieren konnte.
In der Folge rollte dann Angriff um Angriff auf das Tor des Esten, die schier überfordert waren, mit dem, was der DFB auf dem Rasen abbrannte. Deutschland glänzte immer wieder mit schnellen Seitenwechseln, einem variablen Spiel und schönen Kombinationen. Estland versuchte zwar mit neun Spielern vor dem eigenen Tor die Angriffe der DFB-Elf zu verhindern, doch die Gäste spielten im Grunde körperlos und kamen nie in dieZweikämpfe.
Das 2:0 ließ daher auch nicht lange auf sich warten und ein schöner Chip-Ball von Ilkay Gündogan fand mit Leroy Sané einen dankbaren Empfänger, der den Ball in die Mitte legte. Dort hatte dann Serge Gnarby nur noch wenig Mühe. Estland fand derweil keine Entlastung und fing sich prompt die Gegentore Drei (20., Goretzka) und Vier (26. – Foulelfmeter, Gündogan), ehe Marco Reus mit einem direkten Freistoß die 5:0-Pausenführung klarmachte und damit sein drittes Tor im dritten Spiel erzielen konnte.
Sané trifft im dritten Anlauf
Im zweiten Spielabschnitt zeigte sich dann aufgrund der Dominanz das zu erwartende Bild. Die Sorg-Elf nahm nun zwei Gänge heraus und ließ es locker angehen, was sowohl für die Defensive als auch für die Offensive galt. Folglich kam Estland dann in der 56. Minute auch zu einem zweiten Abschluss, der aber ohne Erfolg blieb.
Wirklich viel passiert nun nicht mehr, die Messe war ohnehin gelesen und die Spieler schielten mit einem Auge schon auf den wohlverdienten Urlaub. In der 62. Minute konnte Gnabry dann allerdings doch das halbe Dutzend vollmachen. Elf Minuten vor Schluss erzielte dann der eingewechselte Timo Werner sein erstes Tor in der EM-Qualifikation.
In der 88. Spielminute sollte dann auch Leroy Sané zu seinem Tor kommen, nachdem dem Offensivakteur zuvor zwei Tore aberkannt worden waren (68., 82.). Das 8:0 war dann auch gleichbedeutend mit dem Endstand.
Für die deutsche Nationalmannschaft geht es nun am 6. September weiter. Dann trifft man in Hamburg auf die Niederlande, um dort den 5. Spieltag der EM-Qualifikation zu bestreiten.