Vor gut einem Jahr schied die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Russland überraschend und enttäuschend aus. Seither hat sich vor allem personell eine ganze Menge getan. Bundestrainer Löw weiß allerdings um die viele Arbeit, die noch vor ihm und seinem jungen Team liegt, bevor es dann letztlich im Sommer des kommenden Jahres an das große Ziel bei der Europameisterschaft 2020 geht. Im Interview mit dem „kicker“ hat sich Löw nun zum aktuellen Stand seiner Mannschaft geäußert.
Jogi Löw findet, dass in den zurückliegenden Spielen gegen Frankreich, Russland oder aber auch gegen die Niederlande „gute Ansätze zu erkennen“ gewesen seien. Der Bundestrainer erachtet aber erst „kleine Schritte“ als getan, wenn er über die derzeitige Entwicklung der DFB-Elf spricht. Der wichtigste Punkt sei dabei, dass die Mannschaft „stabiler“ werde, so Löw in der Montagsausgabe des Sportmagazins „kicker“.
Nicht nur bei einem Blick auf die Weltrangliste dürfte klar sein, dass Deutschland bei den kommenden beiden Spielen gegen Weißrussland und Estland als Favorit in die Partien geht, aber dennoch darf sich die Mannschaft angesichts der momentanen Situation nicht zu sicher. Das Selbstvertrauen muss sich gerade bei einer solch jungen Mannschaft, die noch nicht allzu häufig zusammengespielt hat, erst noch aufbauen.
„Selbstbewusstsein muss sich noch entwickeln“
Das weiß auch Löw und verbietet sich daher, die vermeintlich leichten Gegner kleinzureden: „Gerade in unserer Situation nach dem Umbruch von Sparringspartnern zu reden, möchte ich tunlichst vermeiden. Früher, als wir eine eingespielte Mannschaft hatten, sind wir zu solchen Spielen in der Überzeugung angetreten, dass wir uns den Gegner im Laufe des Spiels zurechtlegen und dann zuschlagen können. Da waren wir in der Lage, solche Spiele mit drei, vier Toren Unterschied zu gewinnen. Unsere jetzige Mannschaft mit sehr vielen jungen Spielern ist noch nicht so gefestigt, diese Stabilität und dieses Selbstbewusstsein müssen sich erst noch entwickeln.“
Am Sonntag hat sich die Mannschaft in Venlo getroffen, um sich dort auf die beiden Spiele vorzubereiten. Um die Wahl des Ortes für das Kurztrainingslager hatte es nach dessen Bekanntgabe einen großen Aufschrei gegeben. Nach Aussage des Bundestrainers hat man sich beim DFB aber nur auf Grundlage der geografischen Nähe zu Aachen für die niederländische Grenzstadt entschieden. Schließlich hält die Nationalmannschaft dort am Mittwoch noch eine öffentliche Trainingseinheit ab.