Auf der anschließenden Pressekonferenz nach der Bekanntgabe des Kaders für die anstehenden Qualifikationsspiele äußerte sich Bundestrainer Joachim Löw zu seinen Entscheidungen und spricht auch über den verletzten Leroy Sané.
Mit Luca Waldschmidt steht ein Debütant im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft, mit dem es im September im Rahmen der EM-Qualifikation gegen die Niederlande und Nordirland geht. Waldschmidt hat sich seine Nominierung redlich verdient, das findet auch Joachim Löw: „In der vergangenen Bundesligasaison hat man gesehen, dass er noch nicht ganz die Konstanz hatte. Aber er hat bei der U 21-EM noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Wie er seine Position interpretiert hat, wie er es gespielt hat, hat mich überzeugt“, sagt Löw über den Stürmer des SC Freiburg, den er „perspektivisch gesehen sehr interessant findet“.
Enorme Wucht und „unwiderstehliche Läufe“
Mit Emre Can findet sich auch ein Spieler im Kader wieder, der schon das eine oder andere Länderspiel auf dem Konto hat. Erstmals seit 2018 wird auch Can nun wieder dabei sein. Löw hat dabei schon vor einigen Monaten das Gespräch mit dem Juventus-Profi gesucht und dem 25-jährigen Hoffnungen auf eine Rückkehr gemacht. „Im Mai habe ich ihm dann gesagt, dass ich ihn gerne zurückholen würde, wenn er eine gute Vorbereitung absolviert und verletzungsfrei bleibt. Er hat Qualitäten, die wir so nicht immer haben. Er ist ein sehr guter Balleroberer, er spielt mit einer großen Physis, mit viel Körperlichkeit, er hat eine große Ruhe am Ball und ist schon sehr erfahren“, so Löw.
Can soll dem Mittelfeld wieder mehr Stabilität verleihen und „mit seiner Wucht und seinen unwiderstehlichen Läufen eine Stärke einbringen“.
Löw baut auf Sané
Die Verletzung von Leroy Sané hatte indes für großes Aufsehen gesorgt und auch einen etwaigen Transfer zum FC Bayern München verhindert. Ein lädiertes Kreuzband wirf einen Fußball immer weit zurück, doch Löw glaubt daran, dass der Offensivakteur an der Europameisterschaft 2020 teilnehmen kann: „Ich war immer wieder mit ihm in Kontakt und weiß auch von unseren Ärzten, dass die OP sehr gut verlaufen ist. Es gab überhaupt keine Komplikationen, das Knie wird wieder sehr stabil sein. Er wird wieder voll belastbar sein und an die absolute Grenze gehen können. Er wird jetzt ein halbes Jahr pausieren müssen, dann wird er ein paar Wochen benötigen. Er hat dann ein halbes Jahr Zeit bis zum Turnier – deswegen rechne ich mit Blick auf die EURO natürlich mit ihm.“