Die UEFA hat vergleichsweise schnell gehandelt und eine Verschiebung der Fußball-Europameisterschaft ins kommende Jahr beschlossen. Damit gibt sie ein deutlich besseres Bild ab als der IOC, der sich mit einer Verlegung der Olympischen Spiele aktuell noch schwer tut. Doch auch bei der Euro gibt es noch viele offene Fragen. Zum Beispiel, wie wird die EM denn dann überhaupt heißen?
Selbst die UEFA scheint sich über diesen Punkt noch nicht so ganz klar geworden zu sein. Denn in der Klärung dieser Frage gibt es in den sozialen Netzwerken noch einige widersprüchliche Aussagen von offizieller Seite. Zunächst twitterte die UEFA, dass sich der Name der Europameisterschaft trotz der Verschiebung um ein Jahr nicht ändern werde. Also sollte die EM immer noch unter dem Titel „Uefa Euro 2020“ laufen, auch wenn sie erst im Jahr 2021 über die Bühne gehen wird.
Kurz darauf widersprach der europäische Fußballverband dieser eigenen Aussage. Er betonte, dass in dieser Frage noch keine Entscheidung getroffen worden sei. Das schien aber noch nicht an alle Stellen vorgedrungen zu sein. Denn in einem Artikel mit viel gestellten Fragen und den jeweiligen Antworten dazu auf der offiziellen Homepage der UEFA, wurde der gewohnte Name „Uefa Euro 2020“ ebenfalls noch ganz ausdrücklich verwendet. Als dieser Name allerdings öffentlich in Frage gestellt wurde, löschte der Seitenbetreiber den Artikel direkt ersatzlos. Dass die EM im kommenden Sommer stattfinden soll, darauf haben sich die UEFA-Granden zumindest geeinigt. Wie sie aber dann heißen soll, über diese Frage scheint weiter Uneinigkeit zu bestehen.
Bei Namensänderung: Eventuell Kündigungsrecht für Sponsoren
Dabei ist der Name der Veranstaltung keine Lapalie. Denn gerade wenn sich die UEFA dazu entschließen sollte, den Namen der Europameisterschaft auf „Uefa Euro 2021“ zu ändern, hätte dies weitreichende wirtschaftliche Konsequenzen. Einerseits müsste Tonnen an Merchandise vernichtet und mit dem neuen Namen frisch produziert werden. Andererseits könnten auch Sponsoren und Partner der „Uefa Euro 2020“ ihr Engagement überdenken und eventuell abspringen. Auf diese möglichen Folgen wies auch Karsten Petry, der Geschäftsführer der Agentur Octagon Deutschland, im Gespräch mit dem SID hin: „Wenn das neue Turnier ‚Euro 2021‘ heißen würde, müsste man sich die Verträge nochmals explizit anschauen, ob Kündigungsrechte von Partnern bestehen.“ Weitere wirtschaftliche Einbußen wären somit nicht ausgeschlossen.