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Ehemaliger DFL-Chef: „Es kann keine EM gespielt werden“

UEFA Euro 2020
Foto: Dan Istitene/Getty Images

Dass es in den europäischen Ligen bereits Anfang April weitergeht, erscheint derzeit kaum vorstellbar. Der Fußball ist in der größten Krise der Gegenwart. Auch eine Verschiebung der EM rückt immer näher. Diskutiert werden soll eine Austragung im Dezember. Der ehemalige DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig spricht sich für eine Priorisierung der nationalen Ligen aus.

Aufgrund der Coronakrise sei eine Verlegung der Europameisterschaft „zwingend“ erforderlich, so Andreas Rettig (56), ehemaliger Geschäftsführer der DFL, am Samstag im Aktuellen Sportstudio des ZDF. „Es kann keine EM gespielt werden. Das wäre für mich unverständlich. Die EM muss gekippt werden, verschoben werden, was auch immer“, bekräftigte Rettig. Die EM wäre von 12. Juni bis 12. Juli 2020 angesetzt.

Die nationalen Ligen wären das „Brot- und Buttergeschäft“ und müssten Priorität genießen, erklärte Rettig. „Wir können nicht die Existenzgrundlage oder das Schwungrad des Fußballs riskieren, nur weil wir einen nachgelagerten Wettbewerb spielen wollen.“ Dass die 1. und 2. Bundesliga zum 16./17. Mai 2020 planmäßig die Saison beenden erscheint Rettig „illusorisch“. Es zeichnet sich bereits ab, dass eine Ligaunterbrechung bis zum 2. April kaum ausreichen wird.

EM im Dezember? Es erscheint unausweichlich

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Der englische „Daily Telegraph“ berichtet zudem, dass eine Verlegung der EM in den Dezember im Raum stehe. Die UEFA befasst sich derzeit wohl mit dieser Option und möchte darüber am Dienstag bei einer Krisensitzung mit allen 55 Mitgliedsverbänden debattieren. Damit würde man auch der reformierten Klub-WM aus dem Weg gehen, die die FIFA im Sommer 2021 in China austragen möchte. Einer der acht Spielorte ist Wuhan. Von dort breitete sich das Coronavirus auf die ganze Welt aus.