Eigentlich sollte in diesem Jahr alles anders werden, doch nach dem ersten Testspiel für die DFB-Elf 2019 musste man wieder in enttäuschte Gesichter der Spieler und vor allem auch der Fans blicken. Am Ende brachte das Spiel aber dennoch einige Erkenntnisse, die allerdings auch nicht ganz so neu sind.
Mit einem komplett verjüngten Kader, dessen Durchschnittsalter nur knapp über 25 Jahre liegt, ging die deutsche Nationalmannschaft in das erste Länderspiel, des mittlerweile nun auch nicht mehr ganz so neuen Jahres. Bundestrainer Löw ließ seine Mannschaft vor 26.101 Zuschauern in Wolfsburg in einem 4-3-3 auflaufen. Einzig verbliebender Weltmeister von 2014 in der ersten Elf: Manuel Neuer.
Lukas Klostermann durfte auf der rechten Abwehrseite direkt debütieren, im Sturm bildeten Brandt, Werner und Sané das Trio. Die deutsche Elf kam zwar ordentlich in die Partie, es fehlte vorne aber an Durchschlagskraft. Eine Ecke für Serbien in der 12. Spielminute brachte dann auch etwas überraschend sogar das 0:1 für die Gäste. Der formstarke Luka Jovic tauchte nach einer Kopfballverlängerung völlig frei vor Neuer auf und hatte nur wenig Mühe in das Tor des Keepers zu treffen.
Weiterhin gab es mehr Ballbesitz für die Mannschaft von Jogi Löw, das anfängliche Problem der fehlenden Durchschlagskraft blieb aber bestehen und auch die Präzision schien durchaus verbesserungswürdig. Als der schottische Schiedsrichter Bobby Madden dann zum Halbzeittee pfiff, schalten ebenfalls lautstarke Pfiffe durch die Volkswagen-Arena, die ansonsten weitestgehend still geblieben war.
Mehr Schwung in Halbzeit Zwei, aber schwach im Abschluss
Zur Pause wechselte Löw dann ter Stegen ein, der für Neuer zwischen die Pfosten durfte und auch Marco Reus kam für Kai Havertz in die Partie. Zwar kamen die Serben in der 47. Minuten noch zu einer überaus guten Chance, die Führung auszubauen, danach spielte aber fast nur noch Deutschland. Insbesondere Marco Reus wirkte sich als belebendes Element im Spiel des Weltmeisters von 2014 aus. Die Folge waren mehrere Großchancen, die aber allesamt ungenutzt blieben. In der 69. Minute sollte dann aber doch der mehr als verdiente Ausgleich fallen, nachdem Goretzka aus gut 16 Metern zum 1:1 traf.
Krstajic entschuldigt sich für brutales Foul
Im weiteren Spielverlauf ergaben sich größte Chancen zum Sieg, doch zu diesem sollte es letztlich einfach nicht reichen. Den schreckhaften Abschluss einer starken zweiten Halbzeit bildete eine unschöne Grätsche von Serbiens Pavkov, der in Leroy Sané reinrauschte und folgerichtig mit der roten Karte des Feldes verwiesen worden war. Sané gab nach dem Spiel allerdings Entwarnung: „Mit meinem Sprunggelenk ist alles okay“ und auch Löw merkte an, dass sich Serbiens Trainer Mladen Krstajic bei ihm „entschuldigt“ habe.
Nach dem Spiel zeigte sich Marco Reus derweil vom Spielverlauf enttäuscht: „Im Großen und Ganzen war es zu wenig. Unser Anspruch muss es sein, besser zu spielen und das Spiel zu gewinnen. Wir haben uns später mehr bewegt, dann kommen wir auch zu Torchancen“, so der Kapitän von Borussia Dortmund.
Die Gelegenheit, das Spiel über 90 Minuten besser zu gestalten, gibt es dann schon am Sonntag. Dann trifft die DFB-Elf in der EM-Qualifikation auf die Niederlande.