Am Mittwoch haben die 62 Landesverbände ihre Zustimmung für die Kandidatur zur Präsidentschaft von Fritz Keller gegeben. Damit ist der Weg für den 62-jährigen frei, mit dem es fortan keine Alleingänge beim DFB mehr geben soll. Dass er aber selbst über die Nominierung durch die Findungskommission überrascht war, gibt der Winzer und Großgastronom herrlich erfrischend zu.
Die Wahl von Fritz Keller im Rahmen des DFB-Bundestages am 27. September in Frankfurt ist nur noch Formsache. Es ist nun mehr als wahrscheinlich, dass Keller die Nachfolge von Grindel antritt, der im April zurückgetreten war. Aufgrund von einigen Reformen wird der künftige DFB-Präsident in seiner Macht beschnitten, doch das ist nicht weiter schlimm, denn Keller ist ohnehin kein Typ, der eine „Alleinherrschaft“ anstrebt. Der umgängliche und sympathische Präsident des SC Freiburg, der sein derzeitiges Amt niederlegen wird, möchte vielmehr das Band zwischen Amateuren und Profis nachhaltig stärken. „Wenn ich etwas dazu beitragen kann, dass der Fußball wieder so wahrgenommen wird, wie er wirklich ist, dann mache ich das gerne“, so Keller.
Gemeinsam neue Strukturen schaffen
„Ich werde zunächst mit in den operativen Bereich gehen. Es ist wichtig, dass ich als Präsident die Strukturen mit entwickele. Wenn die Strukturen stimmen, kann ich mehr Aufsichtsrat sein. Der Präsident ist keine One-Man-Show. Die Verantwortung muss auf verschiedene Schultern verteilt werden“, so Keller auf einer Pressekonferenz am Mittwoch und weiß auch: „Es geht für den Verband vor allem darum, Glaubwürdigkeit und Vertrauen zurückzugewinnen.“
Damit das gelingt, sind natürlich vor allem Ehrlichkeit und Transparenz wichtig. Damit wollte der designierte DFB-Präsident dann auch schon direkt beginnen. Offen und ehrlich, aber mit einem Schmunzeln gab er zu: „Die Aufgabe als DFB-Präsident war in meiner Lebensplanung nicht vorgesehen. Ich war mit meinem Beruf, meiner Familie und meiner Aufgabe in Freiburg sehr glücklich.“