In Fritz Keller könnte der Deutsche Fußball-Bund nun endlich den passenden Kandidaten für die Nachfolge des ehemaligen Präsidenten Reinhard Grindel gefunden haben. Auch Christian Streich ist sich sicher, dass Keller dafür optimal geeignet ist – eben auch weil er den einen oder anderen medialen Sturm überstehen kann.
Eigentlich sollte der volle Fokus beim SC Freiburg auf dem Bundesliga-Auftakt gegen den FSV Mainz 05 am Wochenende liegen, doch spätestens seit gestern blickt ganz Fußball-Deutschland in den Breisgau. Schließlich soll Freiburgs Präsident Fritz Keller die neue Führungskraft an der Spitze des DFB werden. Keller, auserkoren von der sechsköpfigen DFB-Findungskommission, wird sein Amt beim Sportclub dann niederlegen. Für den kleinen Klub aus dem Schwarzwald wäre der Verlust immens und dennoch eine Ehre zugleich. Freiburgs Trainer Christian Streicht freut sich für seinen Präsidenten und sieht in Keller vor allem eine ganze Menge Mut.
„Ich freue mich für den Fritz“, sagte Christian Streich in seiner unnachahmlichen Art auf der Pressekonferenz vor dem Mainz-Spiel. Streich spricht von „einer großen Aufgabe“, für die man „wahnsinnig viel Mut haben“ müsse. Allerdings, so Streich, sei „der Fritz ja noch nie dafür bekannt gewesen, dass er ängstlich ist“.
Streich traut Keller auch zu, mit Gegenwind umzugehen
Für den Freiburg-Coach sei das zwar „eine extrem überraschende Nachricht gewesen“, die er in dieser Woche erhalten habe, aber, und das betonte der Coach noch einmal, er „freut sich sehr“ für Fritz Keller.
Ob der großen Tragweite und dem hohen öffentlichen Druck, unter dem man als DFB-Präsident unweigerlich steht, ist sich Streich bewusst und würde sich den Posten daher selbst wohl eher nicht zutrauen. „Du musst Dinge herunterschlucken und aushalten“, weiß Streich. Davon, dass Keller genau das kann, ist der 54-jährige allerdings „überzeugt“. Fritz Keller ist daher nach Ansicht von Streich auch die „ideale Person“ für das höchste Amt im deutschen Fußball.