Schon vor der Weltmeisterschaft 2018 war das Foto von Mesut Özil und dem türkischen Präsidenten Erdogan ein großes Thema, das weitreichende Folgen haben sollte. Mittlerweile ist das schon eine ganze Zeit her, doch das Tischtuch zwischen Özil und Löw ist weiterhin zerschnitten.
An der Weltmeisterschaft durfte Mesut Özil infolgedessen nicht teilnehmen und nach dem Turnier verkündete der Offensivspieler dann sogar seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft, kritisierte den DFB, Löw und auch Grindel scharf, warf dem Verband dabei sogar Rassismus vor. Bis heute hat sich Özil aber offenbar noch immer nicht bei Löw gemeldet. Der Arsenal-Profi ließ seinen Rücktritt im vergangenen Jahr über Twitter verlauten. Ein Gespräch mit dem Bundestrainer, und das hätte sich Löw gewünscht, hat es allerdings nicht gegeben. „Es war selbstverständlich, dass er mich persönlich anruft. Mich hat der Berater angerufen und gesagt, der Mesut ruft mich einen Tag später an, um mir das alles genau zu erklären. Das ist bis zum heutigen Tag nicht geschehen“, wird Löw in der „SportBild“ zitiert und beruft sich dabei auf Aussagen im Rahmen des Events „BILDSport100“.
Löw spricht von „persönlichen Enttäuschungen“
Die Enttäuschung darüber steht Löw noch immer sichtlich ins Gesicht geschrieben, wenn er darüber spricht und deutlich macht: „Ich habe mit dem Mesut Özil nichts zu tun“. Dennoch weiß der Bundestrainer: „Manchmal muss man als Trainer auch persönliche Enttäuschungen irgendwie akzeptieren.“
Eine Rückkehr von Özil in die Nationalmannschaft wird es wohl nicht mehr geben, selbst die Sportwetten Anbieter glauben nicht daran, dass Özil jemals wieder das DFB-Trikot tragen wird. Auch beim FC Arsenal scheint die Zeit des einstigen Schlüsselspielers abgelaufen. Arsenals Coach Unai Emery ließ seinen Schützling nur elf Mal durchspielen, bei neun Partien schaffte es Özil, obwohl er fit gewesen wäre, gar nicht in den Kader der Gunners. Es wäre also alles anders als verwunderlich, wenn auch in Sachen Vereinsfußball eine Veränderung für den 30-jährigen anstehen würde.
Während für Mesut Özil am Mittwochabend noch das Europa League-Finale gegen den FC Chelsea ansteht, muss Jogi Löw seine volle Konzentration der im Juni anstehenden Qualifikation zur Europameisterschaft 2020 widmen.