Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich gut ein halbes Jahr vor der Europameisterschaft 2020 noch im Umbruch und wurde stark verjüngt. Erfahrene Spieler fehlen dem DFB und dennoch glaubt Matthias Sammer, dass Joshua Kimmich zu einem entscheidenden Faktor werden könnte.
Die aktuelle Fußballgeneration unterscheidet sich von der damaligen doch ziemlich. Häufig wird immer wieder moniert, dass sich die Spieler zu viel mit anderen Dingen, als mit dem Fußball beschäftigen. Darüber hinaus wird auch immer wieder der Ruf nach fehlenden Führungsspielern laut. Auch beim DFB ist das der Fall. Matthias Sammer, zu seiner Zeit ein unumstrittener Führungsspieler, glaub aber, dass man bei der Nationalelf einen solchen in den eigenen Reihen.
Nach Meinung des heutigen externen Beraters von Bundesligist Borussia Dortmund, erfüllt Joshua Kimmich dieses Anforderungsprofil hinlänglich. „Er wird früher oder später der Spiritus Rector dieses Teams. Ich bin froh, dass Deutschland noch so einen Spieler hat“, verrät Sammer im Interview mit dem Magazin „GQ“.
Kimmich lebt die Führungsrolle vor
Die Aussortierung von erfahrenen Spielern wie Hummels, Boateng oder Müller sorgte bei Sammer für Verwunderung. Demnach dürfe man „flache Hierarchien nicht mit einer klaren Ordnung verwechseln, die es innerhalb einer Mannschaft geben muss, um erfolgreich zu sein.“ Sammer weiß wovon er spricht, schließlich wurde er 1996 selbst Europameister. „Es muss eine Diskussionskultur geben und Spieler, die gehört werden. Es braucht auch auf dem Feld klare Entscheidungen, Dynamik, Reibung und Unzufriedenheit – wie sie Kimmich vorlebt“, so der 52-jährige in der Februarausgabe des Magazins.
Joshua Kimmich kommt mit seinen 24 Jahren bislang auf 48 Länderspieleinsätze in der A-Nationalmannschaft und erzielte dabei drei Tore. 2016 gab Kimmich beim 1:3 gegen die Slowakei sein Debüt im DFB-Dress. Seitdem hat der Außenverteidiger nicht nur bei den Bayern, sondern auch unter Joachim Löw eine rasante Entwicklung genommen und reift stetig.