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Ewald Lienen stichelt gegen Löw: „Das ist für mich ein Offenbarunseid“

Leroy Sane
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Am gestrigen Dienstag zeigte Leroy Sané wieder einmal eindrucksvoll, warum er für Manchester City von so hohem Wert ist und bewies, dass er einer des besten Spieler Deutschlands ist. Nicht nur wegen der herausragenden Leistungen in der Champions League sah sich Ewald Lienen daher wohl veranlasst, seinen Unmut gegenüber Jogi Löw zu äußern.

Zwar ist die WM 2018 nun schon eine ganze Weile her und dürfte ad acta gelegt werden, doch noch immer klingen die Vorkommnisse des Turniers nach. Weiterhin erhitzt dabei vor allem die Posse um die damalige Nicht-Nominierung von Leroy Sané die Gemüter. Sané, im vergangenen Jahr zum besten Nachwuchsspieler der Premier League gewählt, wurde von Bundestrainer Löw für die Weltmeisterschaft in Russland bekanntermaßen nicht berücksichtigt. Löw sah Leverkusens Brandt im Vorteil und erachtete die Leistungen Sanés in der Nationalmannschaft nicht als ausreichend.

Mittlerweile zählt Leroy Sané zwar wieder zum Kreise der DFB-Elf, aber bei Ewald Lienen, seines Zeichens als technischer Direktor beim FC St. Pauli angestellt, stößt die Nicht-Nominierung aus dem vergangenen Jahr noch immer auf Unverständnis. Nach dem 0:7-Debakel des FC Schalke bei Manchester City in der Champions League, bei welchem der ehemalige Schalker Sané mit drei Vorlagen und einem eigenen Treffer erneut zu glänzen wusste, stichelte Lienen als Sky-Experte im Rahmen der Nachberichterstattung daher gegen Löw: „Ich fand das sehr fair, dass Jogi den zuhause gelassen hat – auch gegenüber den anderen Mannschaften. So mussten wir die anderen Mannschaften nicht besiegen und konnten Sympathiepunkte bei der WM sammeln“, so Lienen mit spitzer Zunge bei „sky“.

Lienen zeigt sich noch immer verärgert

Und der ehemalige Trainer weiter: „Also, wenn ich Leroy sehe, das ist einer der besten Nachwuchsspieler der Welt. Da muss mir keiner erzählen, der hat in der Nationalmannschaft bislang nicht funktioniert. Dann stimmt etwas mit der Nationalmannschaft nicht. […] Der kann dribbeln, der kann Steilpässe spielen, der geht ohne Ball steil, schießt Tore und er macht Assists […].“

Als wäre das noch nicht deutlich genug gewesen, legte der 65-jährige noch einmal nach: „So einen Mann nicht mitzunehmen, das ist für mich ein Offenbarungseid. Da kann ich mich nicht drüber beruhigen, auch jetzt noch nicht.“

Bundestrainer Löw dürfte mittlerweile bewusst sein, dass er damals eine Fehleinschätzung vorgenommen hat. In Zukunft wird Löw wohl nicht drumherum kommen, das Spiel zunehmend auf Sané anzupassen. Nicht etwa wegen der Äußerung eines TV-Experten, aber eben, weil Sané angesichts der Leistungen für die Nationalmannschaft unverzichtbar sein dürfte.