Die WM 2006 könnte gut zwölf Jahre später auch finanziell noch einmal schwerwiegende Folgen für den DFB haben. So soll der Verband aufgrund von ungeklärten Zahlungen rund 23 Millionen Euro an das Finanzamt überweisen. Der Verband geht allerdings mit aller Vehemenz dagegen vor.
Erstmals in seiner langjährigen Geschichte muss der Deutsche Fußball-Bund ein Minus im Geschäftsjahr verzeichnen. Der Grund dafür ist laut DFB-Schatzmeister Osnabrügge, der die offiziellen Zahlen auf einer Pressekonferenz verlauten ließ, unter anderem auch mit der Affäre rund um die WM 2006 zu erklären. Daraus resultieren schließlich neue Forderungen des Finanzamtes Frankfurt. So soll der DFB nach eigenen Angaben 22,57 Millionen Euro nachzahlen. Das Finanzamt hat dem Verband schließlich rückwirkend die Gemeinnützigkeit aberkannt, sodass eine solch hohe Nachzahlung zustande kommt. Der DFB möchte das in dieser Form aber natürlich nicht akzeptieren und geht gegen den Beschluss vor. Dazu Osnabrügge: „Gegen diese Bescheide haben wir Einspruch eingelegt. Das Einspruchsverfahren läuft aber noch. Für uns hat das aber bedeutet, dass wir den vollen Beitrag als Aufwand rechnen mussten.“
Rücklagen sind vorhanden
Für mögliche „Risiken“, die in Zukunft in dieser Angelegenheit noch auf den DFB zukommen könnten, soll man allerdings Rücklagen in Höhe von 17 Millionen Euro gebildet haben. Ohnehin beläuft sich das derzeitige Eigenkapital auf 155 Millionen Euro.
Für das Geschäftsjahr 2017 stehen schließlich Einnahmen von 323,928 Millionen Euro zu Buche, während sich die Ausgaben auf 355,984 Millionen Euro belaufen. Im vorausgegangenen Jahr waren es noch Einnahmen in Höhe von 290,366 Millionen, die Ausgaben von 294,788 Millionen Euro gegenüberstanden. Für 2017 ergibt sich daraus schließlich ein Minus von rund 20,3 Millionen Euro.
Ob der DFB die hohen Nachzahlungen nun aber tatsächlich leisten muss, bleibt abzuwarten.