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Der EM-Kader der Deutschen Nationalmannschaft – eine Analyse

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Bundestrainer Joachim Löw beruft zwei seiner Weltmeister zurück in die Nationalelf. Der finale Kader besteht dieses Jahr aus 26 statt aus 23 Spielern. Doch einige Spieler haben ihren Platz dennoch verloren.

Die Rückkehrer

In den vergangenen Tagen ist es bereits durchgesickert, nun haben wir Gewissheit. Thomas Müller und Mats Hummels sind offiziell zurück in der Nationalmannschaft. Damit belohnt der Bundestrainer die starke Saison der beiden Weltmeister. So hat Thomas Müller in dieser Saison wieder einmal gezeigt wie wichtig er für eine Mannschaft sein kann.

Der spätestens seit Corona als „Radio Müller“ bekannte Offensivspieler versteht es wie kein zweiter, die Mannschaft zu lenken und zu führen. Dazu trug er mit einer Vielzahl an Assists maßgeblich dazu bei, dass Lewandowski den ewigen Rekord von Gerd Müller erreichen konnte. Auch Mats Hummels war in dieser Saison mit sehr stabilen Leistungen ein Garant für den Erfolg der Dortmunder Truppe.

Doch diese beiden Spieler sind nicht die einzigen Rückkehrer. So wurden auch Christian Günter, der sein bisher einziges Länderspiel vor der WM 2014 gegen Polen absolvierte, und Kevin Volland mit 10 Länderspielen wieder nominiert. Volland, dessen letztes Länderspiel 2016 war, konnte in dieser Saison bei Monaco an seine stärksten Zeiten aus Leverkusen anknüpfen.

Deutschland geht zwar nicht direkt als Top-Favorit ins Turnier hat jedoch trotzdem einige hochkarätige Spieler im Kader. Auch bei den Wettanbietern wird Deutschland als eines der heißesten Teams gehandelt und das sieht man bei den Wettquoten. Durch einen Wettanbieter-Vergleich kann man herausfinden, bei welchem Anbieter es am lukrativsten ist, sich anzumelden und welcher Buchmacher das beste Angebot für einen bereithält.

Für diese Spieler hat es nicht gereicht

Die beiden Leverkusener Jonathan Tah und Florian Wirtz konnten sich im harten Konkurrenzkampf um die begehrten Plätze nicht durchsetzen. Vor allem bei Jonathan Tah ist dies aber keine sonderlich große Überraschung, denn in dieser Saison blieb er weitgehend hinter den Erwartungen zurück. Florian Wirtz konnte sich dagegen durchaus Hoffnungen auf eine Nominierung machen. Dass er nun nicht nominiert wurde, ändert aber nichts daran, dass er als eines der vielversprechendsten deutschen Talente gilt und in Zukunft auf eine Vielzahl an Spielen für die deutsche Nationalmannschaft kommen wird.

Julian Brandt konnte ähnlich wie Tah in der gesamten Saison nicht überzeugen. So konnte er sich in der starken Dortmunder Mannschaft weder unter Favre noch unter Terzic durchsetzen. Meist blieben ihm nur Kurzeinsätze, in denen er kaum Impulse setzen konnte.

Auch der Pariser Julian Draxler, der seinen Vertrag erst vor wenigen Tagen bei PSG verlängerte, wurde dieses Mal nicht mehr von Joachim Löw nominiert. Dabei galt er lange Zeit als einer der Lieblinge des Bundestrainers. Doch vor allem die wenigen Einsätze in wichtigen Spielen werden ausschlaggebend für die Nicht-Nominierung gewesen sein.

Amin Younes aus Frankfurt konnte sich nach einer starken Saison ebenfalls Hoffnungen auf eine Nominierung machen. Doch im Saisonendspurt gingen ihm und seinen Frankfurtern etwas die Puste aus. Da der Bundestrainer die aktuell beste Mannschaft finden muss, war die zuletzt negative Entwicklung seiner Formkurve in den letzten Wochen sicherlich ein Faktor.

Diese Spieler standen nicht zur Nominierung bereit

Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona kann dieses Jahr verletzungsbedingt nicht an der Europameisterschaft teilnehmen. Der sonst so zuverlässige Torhüter wäre als klare Nummer 2 ins Turnier gegangen. Ohne seine Verletzung hätte sich dabei die Frage gestellt, ob es Kevin Trapp oder Bernd Leno mit zur EM schaffen. So konnten beide Spieler sich schon vor der offiziellen Verkündung sicher sein, dass sie im Kader sein würden.

Nicht dabei sein wird auch der Dortmunder Kapitän Marco Reus. Nach einem Gespräch mit Jogi Löw verkündete er auf Instagram, dass er dieses Jahr nicht zur Verfügung stehen werde. Der häufig von Verletzungen gebeutelte Spielmacher wolle seinem Körper lieber etwas Zeit und Ruhe zur Regeneration geben.

Änderungen bis kurz vor Schluss möglich

Auch dieses Jahr gibt es wieder einen sehr großen Bayern-Block bestehend aus acht Spielern. Darauf folgen Borussia Mönchengladbach und Chelsea mit jeweils drei Spielern. Die beiden diesjährigen Pokalfinalisten Dortmund und Leipzig stellen in diesem Jahr jeweils nur zwei Spieler. Alle anderen Vereine sind mit maximal einem Spieler vertreten.

Auch dieses Jahr gilt, dass der aufgrund von Corona etwas größere Kader noch nicht in Stein gemeißelt ist. So können bis zum 1. Juni noch Änderungen vorgenommen werden. Kommt es zu schweren Verletzungen oder Erkrankungen wie zum Beispiel Corona, so kann der Kader sogar noch nach dem ersten 1. Juni geändert werden. In diesen Sonderfällen ist eine Änderung bis zum ersten Spiel im Turnier möglich.

Der Kader in der Übersicht

Tor: Manuel Neuer (FC Bayern), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt), Bernd Leno (Arsenal)

Abwehr: Robin Gosens (Atalanta Bergamo), Christian Günter (SC Freiburg), Marcel Halstenberg (RB Leipzig), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Robin Koch (Leeds United), Antonio Rüdiger (FC Chelsea), Niklas Süle (FC Bayern)

Mittelfeld / Angriff: Emre Can (Borussia Dortmund), Serge Gnabry (FC Bayern), Leon Goretzka (FC Bayern), Ilkay Gündogan (Manchester City), Kai Havertz (FC Chelsea), Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach), Joshua Kimmich (FC Bayern), Toni Kroos (Real Madrid), Thomas Müller (FC Bayern), Jamal Musiala (FC Bayern), Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach), Leroy Sané (FC Bayern), Kevin Volland (AS Monaco), Timo Werner (FC Chelsea)